Wir befinden uns in einem Zeitalter, das durch schnell fortschreitende Technologien einem stetigen Wandel unterliegt. 3D-Drucker sind ein gutes Beispiel dafür: Während sie anfangs vor allem in der Industrie angewandt wurden, finden sie zunehmend auch in Privathaushalten Platz. Laut einer von OnePoll durchgeführten Umfrage können sich ganze 51 Prozent der Befragten die Anschaffung eines 3D-Druckers vorstellen.
Was bedeutet es für Hersteller, dass Kleinteile in Zukunft auch von Zuhause aus gedruckt werden können? Wie sehen die nächsten Innovationen im 3D-Druck-Bereich aus?
3D-Druck ersetzt Ersatzteil
In der Industrie ist die Teilefertigung keine Seltenheit mehr. Doch inzwischen eignen sich 3D-Drucker durch die Weiterentwicklung und kostengünstigere Modelle auch für die Herstellung individueller Objekte im eigenen Heim. Mithilfe von fertigen 3D-Vorlagen, die kostenfrei oder gegen eine Gebühr im Internet angeboten werden, lassen sich Alltagsgegenstände aus verschiedenen Materialien selbst herstellen.
Der Privatanwender wird dadurch selbst zum Profi und erhält eine ganz neue Option, nämlich Produkte für seine eigenen Bedürfnisse herzustellen. Er kann mit dem 3D-Druck beispielsweise einen beschädigten Griff oder ähnliches nachbauen, ohne auf die Lieferung des Ersatzteils warten zu müssen. Die Umfrageergebnisse von reichelt bestätigen das: 59 Prozent der Befragten geben an, dass das Reparieren und Ersetzen von Kleinteilen ein wichtiger Anwendungsbereich für sie wäre.
Gibt es Auswirkungen auf die Elektronikbranche?
Doch was bedeutet es für Hersteller, wenn Ersatzteile Zuhause selbst hergestellt werden können? Obwohl bereits 3D-Druckvorlagen von privaten Anbietern im Internet erwerbbar sind, erklärt Frank Gerwarth, dass Druckvorlagen vieler Hersteller aus urheberrechtlichen Gründen noch nicht freigegeben würden. „Es ist nicht auszuschließen, dass immer mehr Firmen in absehbarer Zeit aus kostensparenden und ökonomischen Gründen Vorlagedateien für den Druck, gegen einen Aufpreis oder kostenlos, zur Verfügung stellen werden. Denn dadurch können für die Unternehmen Herstellungs-, Lager- und Versandkosten eingespart und die Umwelt durch das Wegfallen der Transportmittel geschont werden.“
Filamente aus neuen Materialien bringen den 3D-Druck voran
Selbstverständlich spielt auch das Material eine große Rolle, denn allein mit der Kunststoffherstellung werden sowohl funktionell als auch ästhetisch Grenzen erreicht. In der Industrie hat sich beim Rohstoffeinsatz schon einiges getan: Neben der Modellherstellung aus dem weit verbreiteten PLA (Polylactide) oder ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer) bieten auch Filamente aus anderen High-Tech-Kunststoffen, Metallen wie Aluminium oder Gold und sogar Glas oder Keramik vielfältige Einsatzmöglichkeiten.
Für den privaten Bereich arbeiten aktuell renommierte Hersteller an ausgefeilten Produkten, um 3D-Modelle aus Metall auch für den heimischen Gebrauch zu ermöglichen. Diese werden in den nächsten Jahren auf den Markt kommen. Zudem geben neuartige Filamente mit Holz-, Kork- oder Metallanteil oder transparente Kunststoff-Filamente, die wie Glas wirken, kreativen Machern Stoff für neue Ideen.
Schon jetzt geben 58 Prozent der befragten Privatpersonen an, dass für sie die wichtigste Anwendungsmöglichkeit eines 3D-Druckers in der Erstellung technischer Komponenten im Hobbybereich liegt. So schließt auch Frank Gerwarth: „Wir sehen viele spannende Entwicklungen auf dem Markt für 3D-Drucker. Die Technologie steht nicht mehr am Anfang, vor allem was den Gebrauch in Privathaushalten betrifft. Wir sind sicher: Die steigende Verbreitung von 3D-Druckern wird allen Hobby-Elektronikern, kreativen Entwicklern und Machern das Entwickeln von neuen Objekten oder Modifizieren von bestehenden Teilen erheblich erleichtern.“
Quelle: OneChocolate – now part of Allison + Partners