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Gesunder Start ins Leben – ein Kinderrecht

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Frühgeburt oder Geburt am Termin? Schon krank und anfällig von Anfang an oder gesund und stark genug für die Welt? Frauen, die Kinder bekommen wollen, haben es in hohem Maß selbst in der Hand, ihr Baby für den Sprung ins Leben optimal vorzubereiten. „Ein gesunder Start ins Leben ist ein Kinderrecht“, erläutert Dr. med. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte, „und das fängt schon lange vor dem Beginn der Schwangerschaft an. Das Bewusstsein für diese Zusammenhänge ist in Deutschland aber völlig unterentwickelt.“

Quelle: pixabay.com/ PublicDomainPictures

Eine Studie mit fast 6000 Teilnehmerinnen hat gezeigt, dass es fünf Faktoren sind, die schon vor der Schwangerschaft die Weichen dafür stellen, ob die Schwangerschaft und die Entwicklung des Babys ohne Störungen verlaufen werden(1):

  • Normales Gewicht,
  • normaler Blutdruck,
  • täglich frisches Obst und Gemüse,
  • Verzicht auf Nikotin schon deutlich vor dem Beginn der Schwangerschaft

sind vier der wesentlichen medizinischen Faktoren, auf die es ankommt. Sie entscheiden in hohem Ausmaß darüber, ob eine Frau natürlich oder mit einem Kaiserschnitt gebären wird, ob sie in der Schwangerschaft einen zu hohen Blutdruck bekommen wird, der häufig Ursache für eine zu frühe Geburt ist, oder ob sie einen Schwangerschaftsdiabetes entwickeln wird. Gesundheit und Verhalten der Mutter entscheiden, ob ihr Baby unter-, normal- oder übergewichtig zur Welt kommen wird oder sich vielleicht, belastet durch intrauterinen Einflüsse, sein ganzes Leben lang mit den gesundheitlichen Folgen herumschlagen muss: „Besonders Übergewicht und ein unbehandelter Schwangerschaftsdiabetes führen zu einer folgenschweren Prägung des ungeborenen Babys, das dann häufiger selbst übergewichtig wird und einen Diabetes oder Herz-Kreislauf-Krankheiten entwickelt“, erläutert Albring.

Als fünfter Faktor kommt nach den Daten dieser Studie der vollständige Verzicht auf Alkohol dazu: Alkohol ist genau wie Zigarettenrauch in jeder Dosis ein Zellgift und fügt dem Embryo bzw. Foeten, der sich jeden Tag weiterentwickelt, bleibende Schäden an Körper und Gehirn zu. „Wir sind erschüttert, wie uneinsichtig manche Schwangere sind“, so Albring. „Wir erleben immer wieder, dass Schwangere versichern, nicht süchtig zu sein und keine Hilfe zu brauchen, in der Schwangerschaft aber weiter rauchen, weiter Alkohol trinken. Sie wissen, dass sie ihrem Kind damit jeden Tag Schaden zufügen, aber ihr Baby ist ihnen nicht wichtig genug, um diese ständige Vergiftung für einige Monate einzustellen.“ Der Missbrauch erhöht auch das Risiko für eine Frühgeburt. Dabei gelte: je kleiner das Frühgeborene sei, so fügt der Frauenarzt hinzu, umso größer sei die Gefahr, dass es die Neugeborenenperiode beispielsweise nur mit schweren und bleibenden Seh- und Hörstörungen überlebe.

Mangel schon vor der Schwangerschaft ausgleichen

Zudem gibt es Vitamine und Spurenelemente, deren Fehlen bereits ganz früh in der Schwangerschaft dem Baby Schaden zufügen kann. Am wichtigsten ist hier die Folsäure. Ein Folsäuremangel der Mutter kann bereits in den ersten Wochen der Schwangerschaft schwerste und bleibende Schäden am Rückenmark und Gehirn des Babys verursachen. In gleicher Weise sollten ein Mangel an Eisen und Jod ausgeglichen sein, bevor es mit dem Kinderwunsch ernst wird. Denn wenn eine Unterversorgung erst während der Schwangerschaft festgestellt wird, bedeutet das, dass bis zum Ausgleich des Mangels dem Baby wichtige Baustoffe fehlen.

Ein weiterer wichtiger Faktor, der auf natürliche Weise das Baby vor großem Schaden bewahren kann, ist ein vollständiger Impfschutz der Mutter und der Angehörigen. Denn während der Schwangerschaft ist das Immunsystem heruntergedämpft, damit der Embryo nicht als Fremdkörper gedeutet und wie ein fremdes Transplantat abgestoßen wird. Deshalb ist auch der Schutz vor Infektionen weniger schlagkräftig als sonst. Wenn das Immunsystem gegen eine gefährliche Erkrankungen wie Diphtherie, Masern oder Keuchhusten bereits früher Antikörper gebildet hat, sind die Frau und ihr Baby auch während der Schwangerschaft geschützt. Andere Infektionen wie Röteln oder Windpocken können das ungeborene Baby direkt schädigen; vor ihnen schützt nur eine Impfung mit Lebend-Impfstoffen, die unbedingt vor der Schwangerschaft durchgeführt werden muss.

Dass vor oder während der Schwangerschaft durch eine Impfung ein ausreichender Schutz vor der Grippe aufgebaut werden sollte, versteht sich von selbst: Influenza kann in der Schwangerschaft zu schwersten Lungenentzündungen führen, die die Mutter gefährden und auch das Risiko für eine Fehl- oder Frühgeburt erheblich erhöhen. Der Impfschutz gegen Masern und Keuchhusten sollte bereits bei der präkonzeptionellen Beratung überprüft werden: „Die meisten Erwachsenen haben gegen diese beiden schweren Infektionskrankheiten keinen ausreichenden Schutz“, erläutert der Frauenarzt.

Alle bisherigen Konzepte greifen zu kurz

Alle bisherigen Präventionskonzepte für Schwangere, so Albring, beginnen meist erst mit der Diagnose der Schwangerschaft. Das sei zu spät. Frauenärztinnen und -ärzten liege es am Herzen, dass die Frauen gesund in ihre Schwangerschaft starten: „Die Wahrung von Kinderrechten beginnt schon während der Familienplanung.“

Quelle: Berufsverband der Frauenärzte (BVF) e.V.

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