Nürnberg – Nicht nur das Wetter verhagelte vielen Deutschen das Osterwochenende. An den Zapfsäulen drückten auch die Spritpreise vielerorts auf die Stimmung. Sie waren im April an den Ostertagen nämlich am höchsten. Ein Blick auf den Gesamtmonat zeigt jedoch, dass die Kraftstoffpreise gegenüber März insgesamt wieder angezogen haben. Das ergibt die aktuelle Auswertung des Verbraucherinformationsdienstes clever-tanken.de. „Die niedrigen Preise im März haben nicht zu einer Trendwende bei den Spritpreisen geführt. Verbraucher sollten sich eher auf steigende Preise einstellen“, sagt Steffen Bock, Gründer und Geschäftsführer von clever-tanken.de.
Durchschnittlich 1,3521 Euro kostete der Liter Super E10 im April – und damit rund drei Cent mehr als im März, dem bisher günstigsten Tankmonat des Jahres. Für vier Tankfüllungen à 60 Liter Super E10 zahlten Kraftfahrer damit im April etwa sechs Euro mehr als im Vormonat. Dieselfahrer traf der Preisanstieg weniger. 1,1560 Euro kostete der Liter Diesel hierzulande durchschnittlich im April. Gegenüber dem Vormonat entspricht dies einer Teuerung von nur 0,005 Euro pro Liter beziehungsweise 1,12 Euro für vier Tankfüllungen à 60 Liter.
Teuerster Tanktag war für beide Kraftstoffsorten Ostersonntag. 1,3750 Euro kostete der Liter Super E10 an diesem Feiertag im bundesdeutschen Schnitt. Für den Liter Diesel wurden an diesem Tag im Mittel 1,179 Euro aufgerufen. Nach Ostern sanken die Kraftstoffpreise dann zwar Woche für Woche wieder, sie konnten aber nicht an das niedrige Niveau des Vormonats anknüpfen.
Am günstigsten tankten Kraftfahrer im April laut des monatlichen clever-tanken-Rankings der 20 größten deutschen Städte Super E10 im Schnitt in Bremen mit 1,3212 Euro pro Liter sowie in Essen mit 1,3303 Euro und in Düsseldorf mit 1,3307 Euro. Düsseldorf landete damit zum sechsten Mal in Folge unter den drei günstigsten Tankstädten im Ranking. Hingegen zahlten Kraftfahrer am meisten für den Liter Super E10 in Frankfurt am Main mit 1,3583 Euro, Bielefeld mit 1,3543 Euro und Wuppertal mit 1,3509 Euro. Während Wuppertal zum ersten Mal seit 14 Monaten überhaupt wieder im Ranking auftauchte, wurde Frankfurt am Main zum vierten Mal in Folge Nummer eins der teuersten Tankstädte. Für vier Tankfüllungen à 60 Liter Super E10 zahlten Autofahrer in Frankfurt rund 326 Euro und somit 8,90 Euro mehr als im günstigen Bremen.
Bei den günstigsten Dieselpreisen punktete im April Leipzig. Im Schnitt 1,1250 Euro pro Liter mussten Autofahrer hier berappen. Es folgten Bremen mit 1,1259 Euro und Hamburg mit 1,1274 Euro. Am teuersten war das Tanken von Diesel hingegen im Süden des Landes. In Nürnberg zahlten Dieselfahrer pro Liter 1,1645 Euro, in München 1,1595 Euro und in Stuttgart 1,1560 Euro.
Steffen Bock: „Obwohl Super E10 und Diesel vor dem langen ersten Mai-Wochenende im Schnitt wieder etwas günstiger geworden sind, sollten Autofahrer die Entwicklung beobachten und die Preise entlang ihrer geplanten Fahrtrouten via App, Navigationsgerät oder dem Internet regelmäßig vergleichen. Denn zum einen stehen im Mai und Juni erneut bundesweite Feier- und Brückentage sowie anschließend die Sommerferien an. Zum anderen vermuten Experten, dass die Vereinbarung erdölexportierender Länder (Opec) auf einer Konferenz am 25. Mai ab Juni um weitere sechs Monate verlängert wird. Mit der Vereinbarung verpflichten sich die Teilnehmer dazu, ihre Fördermengen zu kürzen, um Rohöllagerbestände abzubauen und so die Preise wieder anzukurbeln. Darüber hinaus belebt der schwächelnde Dollar aktuell die Ölnachfrage außerhalb des Dollarraums. Auch das wirkt sich auf die Preise aus.“