München – Wochenlanges Weihnachten und jeden Tag Black Friday: Welche Online-Sortimente während Covid-19 stärker nachgefragt werden als an Spitzentagen des Handels.
- Black Friday ist seit Jahren für Online-Händler der umsatzstärkste Tag des Jahres. Doch der Covid-19-Shutdown lässt die Zahlen verblassen.
- Das Paketaufkommen bei Elektronik und Multimedia-Artikeln liegt aktuell 78,41 Prozent über Black-Friday-Niveau.
Das Paketaufkommen zu Zeiten der Corona-Pandemie übertrifft in vielen Sortimenten die Werte des letztjährigen Black Fridays und des Weihnachtsgeschäfts 2019 insgesamt. Das zeigt eine aktuelle Erhebung des Münchner Spezialisten für Operations Experience, parcelLab, der dafür das Bestellaufkommen seiner insgesamt über 450 Kunden aus Handel und Industrie aus 25 Ländern im Zeitraum zwischen dem 15. und 30. März auswertete.
So lag die Zahl der Bestellungen von Elektronik und Multimedia in der letzten Märzhälfte im Schnitt 78,41 Prozent über dem Niveau im Umfeld des letztjährigen Black Friday (15. bis 29. November) und 17,28 Prozent über dem Paketaufkommen in der gesamten Vorweihnachtszeit (9. bis 24. Dezember). Bei Lebensmittel gehen in der Corona-Krise 65,92 Prozent mehr Pakete an die Kunden als am Black Friday und 19,46 Prozent mehr als im Weihnachtsgeschäft 2019. Möbelhändler schicken 7,33 Prozent mehr Pakete auf Reisen als an Black Friday und 2,1 Prozent mehr als an Weihnachten. Lediglich der Buchhandel schaffte es nicht, die Werte aus dem Weihnachtsgeschäft zu übertrumpfen. Hier gelang es offenbar den stationären Buchhandlungen sehr gut, die Kunden in ihrem Einzugskreis an die eigenen Unternehmen zu binden.
Kunden informieren sich verstärkt über den Verbleib ihrer Bestellung
Trotz des unerwartet hohen Paketaufkommens haben die Online-Händler ihre Logistik gut im Griff, zeigen die Zahlen von parcelLab weiter. Da viele Verbraucher im Home Office arbeiten, haben vor allem die Zusteller leichtes Spiel und konnten die Zahl der erfolgreichen Zustellversuche beim ersten Mal um 56 Prozent steigern.
Dennoch machen sich die Kunden offenbar mehr Sorgen als im Rest des Jahres, ob ihre Ware pünktlich eintrifft. Entsprechend steigt die Bedeutung von Transaktionsmails. So stieg die Zahl der Kunden, die alle E-Mails mit Informationen zum Versandstatus ihrer Bestellung öffnen, von durchschnittlich 56 Prozent vor Corona auf jetzt 62 Prozent. Auch die Tracking-Links werden verstärkt genutzt. So klicken aktuell 26,3 Prozent der Kunden, die eine Mail mit Tracking-Link erhalten, mindestens einen solchen Link an, um zu sehen, wo ihr Paket gerade steckt. Vor Corona lag der Wert bei 24,9 Prozent.
„Die meisten Kunden zeigen aktuell großes Verständnis, wenn ihr Paket länger auf Reisen ist“, kommentiert parcelLab-Mitgründer Anton Eder. „Allerdings zeigen sie sich auch interessierter daran, ob die Bestellabwicklung fristgerecht klappt. Wer Kunden hier in Echtzeit über relevante Versandereignisse informiert, entlastet nicht nur das Call-Center, sondern sorgt auch für eine gute Operations Experience beim Paketversand.“
Quelle: parcelLab GmbH