Wiedereinstieg in die Berufswelt: Arbeitsmarktstatistik für Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung veröffentlicht
„Zurück in den Beruf“, so lautet die Devise Tausender Arbeitssuchender. Die Chancen stehen dafür nicht schlecht, wie die Untersuchungen der Bundesagentur für Arbeit, veröffentlicht Februar 2016, aufzeigen. 105.838 weniger Arbeitslose werden im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet und auch die Zahl der Unterbeschäftigten sinkt um satte 179.660. Dennoch hält sich das Problem hartnäckig: Gerade nach einer längeren Arbeitslosigkeit kämpfen viele qualifizierte Kräfte mit dem Wiedereinstieg in das Arbeitsverhältnis. Der „Casus knacksus“ ist dabei selten fehlende Qualifikation oder Motivation, sondern die klaffende Lücke im Lebenslauf. Es gibt verschiedene Wege, wieder zurück in den Job zu finden. Thomas Rehder, Geschäftsführer der iperdi Holding Nord GmbH und Chef zahlreicher Angestellter, verrät, welche Plattformen Wiedereinsteiger für sich nutzen können.
Beratungsstellen, Fortbildungen oder Projekte
Kaum eine Region Deutschlands verzichtet heute auf Beratungsstellen, die sich auf den beruflichen Wiedereinstieg spezialisiert haben. Meist werden die Beratungsangebote von den örtlichen Arbeitsagenturen angeboten. Hierbei sollte den Wiedereinsteigern das ESF-Programm „Perspektive Wiedereinstieg“ ein Begriff sein. „Fehlt die berufliche Erfahrung, um den zukünftigen Arbeitgeber von sich zu überzeugen, ist es zudem immer hilfreich, sich im Rahmen des Berufsfeldes durch Schulungen oder Fortbildungen auf den neuesten Stand zu bringen“, erklärt Rehder. „Ist der Wiedereinsteiger beispielsweise Schweißer, warum nicht eine Fortbildung im Lichtbogenschweißen oder Metallaktivgasschweißen machen? So hebt er oder sie sich von der Masse ab und steigert die Chance, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.“ Auf den Kosten muss der Wiedereinsteiger dabei nicht sitzenbleiben. Die Agentur für Arbeit, aber auch andere soziale Kanäle, sponsern Fortbildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen, die die Wiedereingliederung in die Arbeitswelt ermöglichen.
Einstieg ins Berufsleben
Auch die Zeitarbeit bietet Wiedereinsteigern eine Plattform, um zurück ins Berufsleben zu finden. „Viele unserer qualifiziertesten Arbeitskräfte kommen aus einer längeren Arbeitslosigkeit. Das hat oft private Gründe und wirkt sich in keiner Weise auf Wissen und Qualifikation der Arbeiter aus.“ Der einzige Unterschied der Zeitarbeit zum üblichen Arbeitsverhältnis ist dabei, dass der Zeitarbeitnehmer nicht direkt bei seinem Arbeitgeber eingesetzt ist, sondern bei dessen Kunden. Dadurch gestaltet sich die Arbeit vielfältig, denn neue Aufgabenbereiche, Unternehmen und Umfelder warten auf die Zeitarbeiter. Natürlich ist auch der Zeitarbeitnehmer sozial-, kranken-, renten- und unfallversichert. Die Zeitarbeitsvergütung liegt dabei über dem gesetzlichen Mindestlohn. Branchenzuschläge und Zusatzleistungen werten die Entlohnung weiter auf. „Zum 01. Juni 2016 werden die Tariflöhne noch erhöht. Im Westen steigt die Lohnuntergrenze auf 9.00 Euro, im Osten gilt dann ein Tariflohn von 8.50 Euro“, erklärt Rehder. „Unsere Facharbeiter können mit Branchenzuschlägen bis zu 17 oder 18 Euro pro Stunde verdienen. Selbst ungelernte Mitarbeiter können durch die Zuschläge bereits nach wenigen Monaten 13,20 Euro erreichen“, so Rehder.
Zeitarbeit als Sprungbrett
Aus einem Anstellungsverhältnis, beispielsweise in einer Zeitarbeitsfirma, kann sich der Wiedereinsteiger zudem leichter bewerben. Und sollte sich der Zeitarbeitnehmer nahtlos in die Arbeitsprozesse und das Kollegen-Team eines Unternehmens eingliedern, besteht die Chance, von diesem Unternehmen übernommen zu werden und langfristig im Betrieb zu bleiben. „Zeitarbeit ist eine Chance, die Wiedereinsteiger für sich nutzen können“, so Rehder. Möglichkeiten zum Wiedereinstieg sind über die Zeitarbeitsfirma in jeder Branche gegeben, ob im medizinischen, handwerklichen, kaufmännischen oder industriellen Bereich. Aus einem unbefristeten Arbeitsvertrag heraus können sich Zeitarbeiter Betriebe, die Arbeitsabläufe und das Umfeld genau anschauen und sich dort beweisen. iperdi-Angestellte profitieren auch im Bereich der Weiterbildung: Die Kosten für Qualifikationsmaßnahmen wie beispielsweise Staplerscheine übernimmt iperdi. „Mit der beruflichen Qualifikation steigen die Einsatzmöglichkeiten und so auch die Entlohnung“, erklärt Rehder.
So bleibt der Arbeitsmarkt auch nach langjähriger Arbeitslosigkeit offen und die Chancen für Wiedereinsteiger sind zahlreich. Dass sich der Trend weg von der Arbeitslosigkeit bewegt, die stetig sinkt, ist ein positives Zeichen, das Hoffnung geben kann.
Quelle: Borgmeier Public Relations