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Zahlungstyp: Von Musterknabe bis Drückeberger

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Die Leistung ist erbracht, die Rechnung geschrieben, der Zahlungseingang ist ausbleibend. Der eine hat wieder zu knapp kalkuliert und kann nicht zahlen, der andere zahlt grundsätzlich erst bei Erinnerung und wieder einer will seinen Rechnungen ganz einfach aus Prinzip nicht pünktlich nachkommen. Gründe für verspätete oder ausbleibende Zahlungen gibt es viele. Doch egal warum Kunden ihre Rechnungen nicht fristgerecht begleichen, für Unternehmen bedeutet jede Zahlungsverzögerung immer eine finanzielle Unsicherheit. Das Problem: Noch immer bieten viele Unternehmen für alle Kunden standardmäßig die gleichen Zahlungsmodalitäten an. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Zahlungstyp und schon leichte individuelle Anpassungen können sie bewegen, pünktlich oder zumindest zeitiger zu bezahlen. Firmenauskünfte zeigen schnell, welchen Zahlungstyp Firmen vor sich haben. Michael Richards, Geschäftsführer der Creditsafe Deutschland GmbH, verrät die fünf häufigsten Zahlungspersönlichkeiten und mit welchen Zahlungsmodalitäten Unternehmen ihnen bei der Rechnungsstellung auf die Sprünge helfen können.

Typ 1: Der Musterknabe

Der Musterknabe hat offene Forderungen stets im Blick, ist sortiert und zahlt seine Rechnungen deshalb immer vorbildlich, sogar schon vor Ablauf der Zahlungsfrist. Finanziell also ein wahrer Traumkunde, den es zu binden gilt.

Passende Zahlungsmodalität: Rechnung mit Skonto

Obwohl es hier keinen akuten Handlungsbedarf gibt, da Rechnungen ohnehin pünktlich gezahlt werden, lohnt es für Unternehmen, das vorbildliche Zahlungsverhalten mit einer Rabattierung zu belohnen. „Durch eine Skonto-Regelung profitiert der Kunde von einer Vergünstigung und wird so langfristig ans Unternehmen gebunden“, weiß Richards.

Typ 2: Der Punktlander

Der Punktlander kennt das Zahlungsziel genau und zahlt Rechnungen gern auf den letzten Drücker. „Die Gründe für die Ausreizung der Frist sind vielfältig, für Unternehmen erfordert sein Verhalten vor allem eins: Geduld“, so Richards.

Passende Zahlungsmodalität: Rechnung mit verkürzter Zahlungsfrist

Da der Kunde seine Rechnungen pünktlich zahlt, gibt bei diesem Typen im Prinzip nichts zu bemängeln. Um die eigenen finanziellen Unsicherheiten zu verringern und schneller mit dem angewiesenen Geld arbeiten zu können, können Unternehmen jedoch ganz einfach die Zahlungsfrist für Rechnungen verkürzen und dem Punktlander damit etwas auf die Sprünge helfen.

Typ 3: Der Borderliner

Der Borderliner balanciert stets auf dem schmalen Grat zwischen dem, was er braucht oder möchte und dem, was er sich tatsächlich leisten kann. Seine Rechnungen zahlt er grundsätzlich zu spät, ganz einfach, weil er finanziell nicht in der Lage ist, sie pünktlich zu begleichen.

Passende Zahlungsmodalität: Vorkasse

„Kunden, die grundsätzlich verspätet zahlen, stellen ein finanzielles Risiko für Unternehmen dar, da jede Zahlungsverzögerung zunächst überbrückt werden muss“, warnt der Creditsafe-Geschäftsführer. Durch das ausschließliche Zulassen der Zahlungsmöglichkeit „Vorkasse“ können Firmen das Risiko von Zahlungsausfällen eindämmen. Kunden vom Typ Borderliner können fortan nur dann zugreifen, wenn es ihre finanzielle Lage auch wirklich zulässt.

Typ 4: Der Drückeberger

Ein besonders unangenehmer Zahlungstyp ist der Drückeberger. Anders als der Borderliner könnte er seine Rechnungen fristgerecht begleichen, tut dies jedoch aus Prinzip nicht.

Passende Zahlungsmodalität: Anzahlung, Rechnung mit verkürzter Zahlungsfrist oder „zahlbar sofort“ als Rechnungsvermerk

Damit Rechnungen rechtzeitig oder zumindest zeitiger gezahlt werden, bieten sich unterschiedliche Methoden an: Eine Anzahlung bindet den Drückeberger an seine Zahlungsverantwortung. „Bei der Rechnung sollten Unternehmen mit einer verkürzten Zahlungsfrist mit genauer Angabe, also beispielsweise XX Tage nach Erhalt der Rechnung oder erbrachter Leistung, arbeiten“, rät Michael Richards. Auf Nummer sicher gehen Unternehmen bei Drückebergern mit dem Rechnungsvermerk „zahlbar sofort“.

Typ 5: Die Schnarchnase

Ein ebenfalls sehr unbeliebter Kandidat ist die Schnarchnase. Mit dem Kopf in den Wolken und einem scheinbar unbezwingbaren Chaos auf Schreibtisch und im Posteingang, verschläft dieser Typ regelmäßig alle Zahlungsfristen und begleicht Rechnungen erst nach Zahlungserinnerung. „Für Unternehmen ist das doppelt unangenehm, denn sie müssen nicht nur die ausbleibende Zahlung überbücken, sondern auch noch Zeit und Ressourcen in das Geltendmachen ihrer Forderung investieren“, erklärt der Bonitätsexperte Richards.

Passende Zahlungsmodalität: Vorkasse, Sofortzahlung

In diesem besonders hartnäckigen Fall müssen Unternehmen präventive Maßnahmen ergreifen, um ihr finanzielles Risiko zu minimieren. Anstatt Zahlungsfristen, sollten sie ausschließlich die Zahlung per Vorkasse oder Sofortzahlung zulassen und Zahlungsverzögerungen sowie dem aufwendigen Inkassoprozess so effektiv vorbeugen.

Quelle: Creditsafe

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